Pfarrkirche

Chronik der Pfarrei

von 1921 bis 1934

Gründungsjahre der Pfarrei

Erst 1899 war das interkonfessionelle Simultaneum St. Michael in Weiden aufgelöst worden, und die Katholiken bezogen nach drei Jahrhunderten der Mitnutzung der Michaelskirche die neugebaute Basilika St. Josef. Da das Bevölkerungswachstum beständig anhielt, war schon nach dem Ersten Weltkrieg die Josesfskirche nicht mehr groß genug für die wachsende Katholikenzahl in der Stadt. Weitere Pfarreinen waren zu gründen, und so wurden in der Zwischenkriegszeit zwei neue Kirchen errichtet, 1922 Herz Jesu und 1934 St. Konrad.

Herz Jesu wurde sofort als Pfarrei errichtet und hatte zunächst eine provisorische Kirche. Das Gebiet der Pfarrei erstreckte sich westlich der Bahnlinie über das „Lerchenfeld“, wo viele Mitarbeiter von Post und Bahn ihre Wohnung hatten. Schon an Mariä Lichtmess 1921 war der Kirchenbauverein Herz Jesu gegründet worden, am 24. April der Grundstein für die provisorische Kirche gelegt, die im Oktober 1921 eingeweiht werden konnte. Bis Sommer 1922 war das Pfarrhaus errichtet. Alle nötigen staatlichen und kirchlichen Genehmigungen wurden bis August 1922 erteilt, so dass im Oktober Franz Xaver Schweiger zum ersten Pfarrer von Herz Jesu ernannt werden
konnte.

Franz Xaver Schweiger wurde am 1883 in Gebelkofen (Wolkering) geboren und empfing 1908 die Priesterweihe. 1913 wurde er Chorregent in St. Josef, Weiden. Ab 1922 leitete er zwölf Jahre die junge Pfarrei und starb am Anfang 1934 mit nur 51 Jahren – er liegt in der Unterkirche von Herz Jesu begraben.

Zu Beginn ihrer Existenz zählte die Pfarrei Herz Jesu 4.300 Katholiken, 1930 bereits 5.142 Katholiken. Die soziale Situation war in der Zwischenkriegszeit bedrückend – der 1929 gegründete Caritasverein Herz Jesu konnte ein Heim für Kinder und junge Arbeiterinnen errichten, das Ende 1931 eingeweiht wurde; heute befindet sich darin der Kindergarten Herz Jesu.

Herz-Jesu Kirche mit Pfarrhof

Notkirche

Die sog. „Notkirche“ maß 33 m Länge und 21 m Breite. Sie stand auf dem Areal des heutigen Pfarrheims und Spielplatzes.

Pfarrhaus, Notkirche, Pfarrkirche (Frühjahr 1934)

Grundsteinlegung

Bau der Pfarrkirche Herz Jesu

Am 2. Juli 1932 fand die Grundsteinlegung der neuen Pfarrkirche Herz Jesu statt, deren Planung Architekt Professor Otho Orlando Kurz leitete; er starb noch während der Bauzeit, im Mai 1933. Akademieprofessor Fritz Becker aus Düsseldorf führte den Bau zu Ende.

Karl Käß aus Röthenbach (Reuth) wurde im März 1934 zum zweiten Pfarrer von Herz Jesu ernannt und vollendete in den Folgejahren die Ausstattung der Kirche, durch den Einbau der Buntglasfenster und Mosaikbilder; diese entwarf der expressionistische Künstler Josef Eberz aus München.

Am 3. Juni 1934 wurde die Pfarrkirche Herz Jesu feierlich durch Erzbischof Dr. Michael Buchberger eingeweiht. Sie erhielt fünf Glocken, die bis auf eine im Februar 1943 als sog. „Kriegsopfer“ abgeholt wurden; 1949 wurden fünf neue Glocken geweiht. 1953 wurde der südliche Teil des Pfarrgebietes abgetrennt und die neue Pfarrei St. Johannes gegründet.

1955 wurde Dr. Georg Götz neuer Pfarrer; er ließ gegenüber der Ostmarkkaserne eine Dreifaltigkeitskapelle für die Militärseelsorge bauen, die bis 1972 bestand. Pfarrer Götz verstarb schon 1959, sein Nachfolger wurde Johann Baptist Rösch. Ab 1964 wurde ein großes Pfarrheim an der Maistraße gebaut, eingeweiht im Juni 1966 – es war für 50 Jahre Heimstätte vieler sozialer Aktivitäten der Pfarrei; 2015 wurde es abgerissen, zugunsten des neuen Pfarrheims im Pfarrgarten.

Von 1973 bis 1999 leitete Hermann Eichinger die Pfarrei Herz Jesu. In seiner Amtszeit wurde der zweite Kindergarten „Lorenz Werthmann“ errichtet (1991) und eine neue Orgel angeschafft (1990). 1999 kam Pfarrer Gerhard Pausch, der 2007 den Zusammenschluss mit St. Johannes zur Pfarreiengemeinschaft durchführte und bis 2019 das neue Pfarrheim erbauen ließ. Eine große Innenrenovierung fand von 2010 bis 2013 statt, eine Außenrenovierung 2014/15. 2021 ging Pfarrer Pausch in den Ruhestand, sein Nachfolger ist Gottfried Schubach geworden.

Diese Darstellung ist eine gekürzte Fassung der umfangreicheren Chronik in der Festbroschüre zum 100. Jubiläum der Gründung der Pfarrei 2022 (siehe PDF).

Pfarrbüro

Kontakt

Das Pfarrbüro für die Pfarreiengemeinschaft Herz Jesu – St. Johannes befindet sich im Pfarrhof Herz Jesu, Lerchenfeldstr. 7.

ÖFFNUNGSZEITEN:
Montag, Dienstag, Freitag 08:30 – 11:30 Uhr
Donnerstag-Nachmittag 15:00 – 17:30 Uhr
(mittwochs ist ganztägig geschlossen)