Mit einem Festgottesdienst feierte die Kirchengemeinde Herz Jesu am Sonntag den 100. Geburtstag ihrer Pfarrei. Die Pfarrgemeinde wurde am 7. Februar 1922 gegründet, weil die Pfarrei St. Josef weiland aus allen Nähten geplatzt war. Grund war die industrielle Entwicklung in der Stadt und der damit verbundene Zuzug der Landbevölkerung aus dem überwiegend katholisch geprägten Umland. Heute zählt die Pfarrei im Lerchenfeld rund 5000 Katholiken.
Herz Jesu darf sich rühmen, dass in diesen letzten hundert Jahren 22 Neupriester aus den eigenen Reihen hervorgegangen sind. 37 Kapläne wirkten hier. Erster Pfarrer war Franz Xaver Schweiger. Er leitete die Pfarrei von 1922 bis 1934. Es folgte Pfarrer Karl Käß, der von 1934 bis 1955 in der Pfarrgemeinde wirkte. Abgelöst wurde er von Pfarrer Georg Götz (1955-1959). Pfarrer Johann Baptist Rösch war hier Seelsorger von 1959 bis 1973. Auf ihn folgte Pfarrer Hermann Eichinger. Er stand der Gemeinde von 1973 bis 1999 vor. Von 1999 bis 2021 war Gerhard Pausch Pfarrer von Herz Jesu. In seine Zeit fiel auch die Zusammenlegung von Herz Jesu und St. Johannes zu einer Seelsorgeeinheit. Seit September 2021 ist Gottfried Schubach Pfarrer von Herz Jesu.
In Konzelebration mit Pfarrvikar Achim Dittrich und Pfarrvikar Reinald Bogensperger unterstrich Stadtpfarrer Schubach in seiner Festpredigt, dass die katholische Kirche momentan in einer schwierigen Phase feststecke. „Es ist zum Verzagen und zum Weinen“, sagte er. Die Großwetterlage sei nicht gut für den Glauben. Um aus diesem Tief herauszufinden, müssten die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Und das könne sich hinziehen. Er vergaß aber nicht, auch die guten Seiten der Kirche herauszustellen. Im Besonderen auch hier im Pfarrsprengel.
Pfarrgemeinderatssprecher Manuel Häffner betonte, dass Herz Jesu von Herzen komme. Die Öffentlichkeit feiere das Jubiläum im Sommer mit einem großen Pfarrfest, sagte er. Am Rande des Gottesdienstes unterstrich Bürgermeister Reinhold Wildenauer, selbst Mitglied der Pfarrgemeinde, die Besonderheit dieses Jubiläums. Dank vieler Helfer und Ehrenamtlicher sei ihm um das Fortbestehen dieser Pfarrei nicht bange. „Uns haben viele tolle Priester begleitet.“
Bild und Text: Helmut Kunz