Am Freitag, den 15. Oktober 2021, fand im Pfarrheim Herz Jesu ein Lichtbildervortrag über die Tagesheilige, die „große Theresia“ statt. Pfarrvikar Dr. Achim Dittrich führte anhand einer Powerpointpräsentation durch das Leben und Wirken jener spanischen Nonne, die im 16. Jahrhundert einen neuen Ordenszweig der Karmeliten ins Leben gerufen hat, den „Theresianischen Karmel“.
Geboren wurde die 1622 heiliggesprochene Spanierin 1515 in der kastillischen Stadt Ávila, als Teresa Sánchez de Cepeda Ahumada; mit 20 Jahren trat sie dem Karmelitinnenkloster von der Menschwerdung vor den Toren der Stadt bei, 1537 legte sie ihre Profess ab und erhielt den Ordensnamen „Teresa de Jésus“.
Die kränkliche Ordensfrau wird als „Genie der Freundschaft“ gepriesen, mit Gott und den Menschen. Sie entdeckte für sich das innere Gebet, den vertrauten Umgang mit Jesus Christus – sie nannte es das „Verweilen bei einem Freund“. Zwei Visionen verstärkten ihren Glauben, ihr Sendungsbewusstsein: 1554 hatte sie eine Vision angesichts der Statue des gegeißelten Jesus, 1560 eine Höllenvision. Die Liebe Gottes und die Gefahren für die Seele in einer gottabgewandten Welt trieben sie, selbst konsequenter geistlich zu leben, aber auch für die gefährdeten Menschen zu beten und zu wirken. So gründete sie 1562 mit Gleichgesinnten in Ávila das erste Kloster der „unbeschuhten Karmelitinnen“, dem Heiligen Josef geweiht. Es folgten 16 weitere Gründungen, in denen konsequent nach der ursprünglichen Karmel-Regel aus dem 13. Jahrhundert das Ordensideal umgesetzt wurde.
In Johannes vom Kreuz und Hieronymus Gracián fand Theresia Mitstreiter, die einen männlichen Zweig des „Theresianischen Karmel“ schufen – kurz vor ihrem Tod erhielt dieser Reformorden die päpstliche Anerkennung. Im Oktober 1582 starb Theresia, die von Paul VI. 1970 als Kirchenlehrerin ausgewiesen worden ist. Die Schriften von Theresia und Johannes vom Kreuz zählen zur spanischen Weltliteratur.
Bild: Gaby Bessen, 2021, Pfarrbriefservice.de
Abstrakte Skulptur der Teresa von Ávila mit dem mystischen Bräutigam
Jesus im Klostergarten der Karmeliten in Birkenwerder