In seiner Predigt zum Herz-Jesu-Fest ging Pfarrer Pausch auf die Bedeutung des Herzens Jesu und die Hintergründe der Namensgebung der Herz-Jesu-Kirche ein:
Bevor die heutige Pfarrkirche Herz Jesu am 3. Juni 1934 eingeweiht werden konnte, wurde im April 1921 der Grundstein für die Notkirche gelegt. Von 1922 bis 1934 fanden in dieser ehemaligen Fliegerbaracke die Gottesdienste statt. Sie stand auf dem Gelände des heutigen Pfarrgartens bzw. des Pfarrheims. Zeitgleich wurde auch der Name „Herz Jesu“ gewählt. Warum ausgerechnet „Herz Jesu“? Ein Blick in die Geschichte kann helfen:
In der damaligen Zeit erlebten die Menschen viel Schweres, Hartes, Herzloses: Die Folgen des ersten Weltkriegs lasteten auf den Menschen. Es gab große Not. Die Menschen suchten Halt und Orientierung. Sie fanden sie im Gebet und im Blick auf Jesu Herzenseinstellung. Bereits zu Beginn des ersten Weltkriegs hatten die deutschen Bischöfe am 10. Januar 1915 Deutschland dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.
Das durchstoßene Herz Jesu ist ein Bild für das, was Menschen einander antun: Verrat, Gewalt, Schmerzen, Leid. Zugleich sagt es etwas über Jesus aus: Selber der Gewalt ausgeliefert steht er auf der Seite der Leidenden. In seinem Leid ist er uns Menschen am nächsten. Mit ihren gebrochenen Herzen fanden die Menschen bei Jesus Trost und Hoffnung.
Das Herz Jesu steht für Liebe, für Verzeihung, für echtes Mitleiden und Mitfühlen mit uns. Da war es naheliegend, der neugegründeten Pfarrei den Namen Herz Jesu zu geben.
Jesu Herzenseinstellung ist auch für uns heute ein Grund zur Hoffnung. Menschen auf der Suche nach Orientierung können an der Herzenseinstellung Jesu spüren: Gottes Liebe und Treue trägt – gerade auch in unsicheren und bewegten Zeiten.
Pfarrer Gerhard Pausch
Das Bild zeigt die neu erbaute Pfarrkirche. Im Vordergrund ist noch die Notkirche zu sehen, in der bis 1934 die Gottesdienste stattfanden.