Bild: privat
Am 5. Januar wurde in der Pfarrkirche das Requiem für den am 29. Dezember 2020 Herrn Anton Feil zelebriert.
In seiner Predigt würdigte Pfarrer Gerhard Pausch das Leben und Wirken des Diakons:
„Heute schließt sich der Kreis. Von diesem Ambo aus hat Diakon Anton Feil viele Jahre lang das Wort Gottes verkündet und ausgelegt. Heute feiern wir für ihn die heilige Eucharistie.
Sein Geburtsort ist die Glasmacher-Stadt Neustadt an der Waldnaab. 1935 wurde er dort geboren. Anton Feil machte dort eine Lehre zum Bleikristallglas-Feinschleifer und erhielt den Gesellenbrief als Hohlglas-Schleifer. Wer Glas bearbeitet, braucht eine ruhige Hand, innere Ruhe, Gelassenheit und Konzentration. Und zugleich die innere Haltung: Was ich in der Hand halte, ist zerbrechlich, damit muss ich achtsam und sorgfältig umgehen. Was ihm beim Glas wichtig war, wurde ihm für seinen weiteren Lebensweg zur Leitlinie.
Seine Familie mit drei Kindern und elf Enkelkindern war ihm ein ganz wichtiger und wertvoller Teil seines Lebens.
Beruflich war er tätig als Bewährungshelfer beim Landgericht Weiden. Den straffällig gewordenen Menschen nachzugehen und ihnen zu helfen bei der Wiedereingliederung – das erforderte viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Er spürte in sich den Ruf, sich noch intensiver für die Menschen und für den Dienst für Gott zu engagieren.
Er bereitete sich auf das damals erst neu entstandene Ständige Diakonat vor und erhielt 1975 die Diakonenweihe.
Seine Frau Maria studierte Theologie im Würzburger Fernkurs und war als Religionslehrerin tätig und stand ihm auf allen Etappen seines Lebens treu zur Seite.
Mit der Diakonenweihe begann neben Beruf und Familie ein umfangreiches, Jahrzehnte währendes seelsorgerliches Wirken. Er wurde von der Diözese Regensburg zum Dienst als Diakon in der Pfarrei Herz Jesu bestellt. Bald ergaben sich weitere Schwerpunkte seines diakonalen Dienstes. Er leitete die Stefanus-Gemeinschaft, hielt mit seiner Frau Brautleutetage, war Referent bei Veranstaltungen der Kath. Erwachsenenbildung und beim Glaubensseminar Nördliche Oberpfalz. Von 1994 bis 2007 wirkte er als Seelsorger im Bezirkskrankenhaus Wöllershof; ebenfalls als Seelsorger in der JVA Weiden. Diese Liste ist nicht erschöpfend. Wo immer er gebraucht wurde, war er stets hilfsbereit und gerne zur Stelle – immer auch unterstützt von seiner Frau Maria. 2012 konnten sie Goldene Hochzeit feiern, 2020 war sein 45-jähriges Weihejubiläum.
Die letzten Jahre brachten manches Leid. Am 18. Okt. 2017 verstarb seine Frau nach langer und schwerer Krankheit. Die letzten Jahre verbrachte er im Seniorenheim.
Unser Verstorbener hatte oftmals die Mosaikbilder in unserer Kirche vor Augen. Sie setzen sich zusammen aus vielen kleinen Mosaiksteinchen und bilden ein großes Ganzes.
Auch das Leben von Diakon Anton Feil ist zusammengesetzt aus vielen Mosaikteilchen: Es sind die reichhaltigen Lebenserfahrungen in Beruf, Familie, Engagement in der Kirche. Diese vielen bunten Mosaiksteine seines Lebensbildes bilden ein faszinierendes Ganzes.
In dieser Eucharistiefeier danken wir Gott für das Geschenk seines Lebens. Hier vom Altar aus hat er nach der Wandlung den Ruf verkündet: „Geheimnis des Glaubens!“ – In der darauffolgenden Antwort ist die Mitte unseres Glaubens zusammengefasst: „Deinen Tod o Herr verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit.“Das ist österliche Hoffnung. Diese Hoffnung hat Diakon Anton Feil verkündet und daraus hat er gelebt. In großer Dankbarkeit legen wir sein Leben in Gottes gute Hände zurück. Seiner Familie gilt herzliche Anteilnahme.“